homify 360°: Wohnen in der Auguststraße in Berlin-Mitte

Mandy Markwordt – homify Mandy Markwordt – homify
Auguststraße, HS Architekten BDA HS Architekten BDA Moderner Flur, Diele & Treppenhaus
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Stuck, hohe Decken und ein Dielenboden machen den Charme eines Altbaus aus. In Berlin ein Haus zu finden, das die Vorteile eines Altbaus mit den Vorzügen eines modernen Neubaus vereint, ist beinahe unmöglich. In Berlin-Mitte wurde diese außergewöhnliche Kombination von dem Architekturbüro HSH Architekten, das sich mittlerweile zu HS Architekten neu gruppiert hat, realisiert. 

Das Architekturbüro ist für seine räumlich überraschenden Konzepte bekannt und auf die Realisierung individueller Wohn- und Arbeitsräume sowie die Gestaltung denkmalgeschützter Bausubstanz spezialisiert.

Die Herausforderung des Projekts in der Auguststraße in Berlin-Mitte bestand darin, in einem Viertel, das von mehrgeschossigen, stuckverzierten Altbauten geprägt und als Flächendenkmal geschützt ist, ein modernes Wohnhaus zu errichten. Wir können uns nun ansehen, wie es den Architekten gelungen ist, die Charakteristika des Ortes aufzugreifen und neu zu interpretieren.

Die Fassade

Die Gebäude in der Auguststraße sind überwiegend von der Vorgründerzeit um 1850 geprägt. Dass hier ein moderner Neubau etwas aus der Rolle fällt, lässt sich kaum vermeiden. Die HS Architekten haben dies allerdings äußerst geschickt umgesetzt. 

Die ursprüngliche, historische Stuckfassade wurde in eine moderne Formensprache umgewandelt und mit neuen Funktionen bespielt. So dient die Außenhaut nun als eine Art Filterschicht zwischen Innen- und Straßenraum. Mit 70 Zentimetern tief in die Fassade integrierten Austritten, Balkonen, Doppelflügelfenstern sowie Schiebeelementen aus Holz wird eine abwechslungsreiche Kombination aus Vor- und Rücksprüngen kreiert. Diese bieten zudem vielseitige Variationen, die Fassade zu öffnen, zu schließen und auch zu durchschreiten. Die Umrisse der einzelnen Wohnungen werden übrigens durch weiße Linien in der Fassade deutlich gemacht.

Das Treppenhaus

Hier werfen wir einen Blick auf das Haupttreppenhaus. Es verbindet die unterschiedlichen Ebenen und schafft einen Übergang zwischen öffentlichen und privaten Bereichen. Ein elliptischer Grundriss zeichnet die besondere Gestalt der Treppe aus und sorgt zugleich dafür, dass dieses Design bestens zur bestehenden Baustruktur der historischen Umgebung passt.

Individuelle Wohnungen

Da die zukünftigen Bewohner der Auguststraße 62 frühzeitig bekannt waren, konnte es ermöglicht werden, ihre individuellen Raumbedürfnisse in die Planung miteinfließen zu lassen. So war es beispielsweise auch problemlos möglich, eine Sitzlandschaft in den Boden einzulassen. Damit das Interieur trotz des Höhenunterschieds der Couch harmonisch wirkt, wurde ein Sideboard mit besonders kurzen Füßen ausgewählt. Eine weiße, halbhohe Wand sorgt für eine optische Trennung von Wohn- und Essbereich.

Moderne Maisonettewohnung

Bei einer von den HS Architekten in Auftrag gegebenen Marktanalyse fand man heraus, dass sowohl in den Alt- wie auch in den Neubauten kaum mehrgeschossige Wohnungen vorhanden sind. Gleichzeitig besteht allerdings ein hoher Bedarf danach und so entschied man, das Gebäudevolumen des neuen Wohnhauses auf fünf unterschiedlich große Maisonettes aufzuteilen. Die einzelnen Wohnungen verzahnen und verschachteln sich ineinander.

So führt in dieser Wohnung eine Treppe in den oberen Teil der Maisonette. Hervorgehoben wird die beeindruckende Höhe des Wohnraums durch das große Bücherregal, das sich in der oberen Etage fortzusetzen scheint. Der Essbereich wurde mit bequemen Freischwingern ausgestattet und der massive Holztisch bietet großzügigen Platz für gesellige Runden. 

Der individuelle Stil der Bewohner wird auch hier deutlich: Die Esszimmerstühle im Retro-Look harmonisieren mit dem dunklen Holz, mit dem der gesamte Raum ausgestattet wurde. Durch diese Abstimmung von Material und Mobiliar erhält die Wohnung einen besonders exklusiven Look.

Schlafzimmer und Bad in einem

Dass die Badewanne immer mehr Schlafzimmer erobert, ist nichts Neues. Auch vor Berlin macht dieser Trend natürlich nicht halt und so ist es nicht verwunderlich, dass sich hier direkt neben dem Bett eine freistehende Badewanne befindet. Das Waschbecken soll in diesem Raum auch nicht fehlen und deshalb wird es mit einem Holzwaschtisch sowohl optisch als auch funktional vom Bade- und Schlafbereich abgegrenzt.

Mehr Ideen dazu, wie auch ihr eure Badewanne an außergewöhnlichen Orten in der Wohnung unterbringen könnt, findet ihr hier: Badewanne außerhalb des Schlafzimmers.

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