Weihnachten in den Niederlanden

Sabine Neumann Sabine Neumann
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Hier kommt der dritte Teil unserer internationalen Weihnachtsreihe. Wie man in Spanien und Brasilien diese besondere Zeit des Jahres feiert, haben wir euch bereits erzählt, heute reisen wir zu unseren Nachbarn in die Niederlande, um zu sehen, welche Bräuche und Traditionen dort im Mittelpunkt stehen. Die meiste Aufmerksamkeit bekommt hier zweifellos Sinterklaas, der Nikolaus. Was sonst noch dazugehört zur niederländischen Weihnachtszeit, erfahrt ihr hier.

Kommerz

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Wie in den meisten anderen Ländern, wird auch in den Niederlanden der Beginn der Weihnachtszeit von der kommerziellen Welt eingeläutet. Allerdings geht das Ganze hier bereits Mitte November los, wenn Sinterklaas offiziell mit seinem Dampfschiff im Hafen der niederländischen Städte anlegt – natürlich live vom nationalen Fernsehen übertragen und von Menschenmengen und der Königsfamilie vor Ort gefeiert. Diese Ankunft ist der Startschuss für wochenlangen Kommerz, denn jetzt werden die Wohnungen festlich dekoriert, die Tische reich gedeckt und Geschenke en masse eingekauft.

Ausflug in die Geschichte: Julfest

In den Niederlanden feiert man, wie überall in der christlichen Welt, zu Weihnachten die Geburt Jesu. Allerdings stand gerade in Nordeuropa lange eine ganz andere Tradition im Mittelpunkt – das heidnische Julfest, das jedes Jahr ab dem 21. Dezember gefeiert wurde. In den dichten Wäldern des nördlichen Europas war der Zeitpunkt der Wintersonnenwende Anlass für tagelange Festlichkeiten, im Rahmen derer man mit besonderen Ritualen die Wiederkehr des Lichtes feierte. Ein wichtiger Teil dieses Festes war es, überall Kerzen, Fackeln und Lichter aufzuhängen und aufzustellen und das Ende der dunklen Tage mit jeder Menge guten Essens zu würdigen. Mit dem zunehmenden Einfluss der katholischen Kirche in Europa wurde die Bedeutung des Julfestes schließlich immer mehr zurückgedrängt und durch die religiösen Feierlichkeiten und Traditionen ersetzt, die wir noch heute mit der Weihnachtszeit verbinden.

Sinterklaas statt Weihnachtsmann

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Was die niederländische Weihnachtszeit so besonders macht und von den Bräuchen und Traditionen in anderen Ländern abhebt, ist die Tatsache, dass hier nicht der 24. oder 25. Dezember den wichtigsten Feiertag und Höhepunkt dieser festlichen Zeit bilden, sondern der Nikolaustag, genauer gesagt der Nikolausabend, also der 5. Dezember. Bereits an diesem Tag gibt es die große Bescherung mit vielen Geschenken, viel Spaß und einem großen Fest. In kaum einem anderen Land ist die Tradition um den heiligen Nikolaus so fest verankert wie in den Niederlanden. Dementsprechend bekommt der Weihnachtsmann in unserem Nachbarland erst seit einiger Zeit überhaupt Aufmerksamkeit geschenkt. Die Geburt Christi wird zwar auch hier mit einem festlichen Essen, dem Gang zur Kirche und einem großen Familientreffen gefeiert, aber traditionell gibt es an Weihnachten in den Niederlanden keine Geschenke und auch keinen Weihnachtsmann, wobei seit einigen Jahren der Trend verstärkt dahin geht, auch zu Weihnachten Geschenke unter den Baum zu legen.

Das Weihnachtsfest

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Ob man nun zu Weihnachten in die Kirche geht oder nicht, Geschenke am 5., am 25. oder an beiden Tagen verteilt, und Sinterklaas und/oder den Weihnachtsmann freudig willkommen heißt – die Weihnachtstage sind auch in den Niederlanden ein Grund zum Feiern und Spaß haben. Und dazu gehört natürlich das große Festessen mit der gesamten Familie in einer festlich dekorierten Wohnung samt Weihnachtsbaum und stimmungsvoller Beleuchtung. Auf den Tisch kommen zu diesem besonderen Anlass oft traditionsreiche Gerichte mit Wild oder Rindfleisch. Auch Fondue und vor allem gourmetten (dabei werden Fleisch und Gemüse in kleinen Pfännchen am Tisch gegrillt) sind beliebt.

Was ist euer ganz persönlicher Lieblings-Weihnachtsbrauch? Erzählt es uns gerne unten im Kommentarfeld.

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