Vom Bauernhof zum Wohnhaus

Claire Dove Claire Dove
Stallscheune- Bauen im denkmalgeschützten Bestand, SteinhilberPlus SteinhilberPlus Häuser
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Bauen in einem denkmalgeschützten Bestand ist nicht ganz ohne Tücken: Man sollte dem traditionellen Charakter der umliegenden Bauten und Umgebung gerecht werden, während man dennoch etwas Neues schafft. Bei dem Projekt, das wir euch heute vorstellen wollen, wurde ein Teil eines alten Vierseithofs in ein Wohnhaus umgewandelt.

Charakteristisch für das Angerdorf, in dem sich auch dieses Bauwerk befindet, sind die spätklassizistischen Putzfassaden entlang der Straße und die Wirtschaftsgebäude um den Hof aus massivem Backstein. Bei Gebäuden dieser Größenordnung und mit einer derart langen Geschichte tun sich einige Fragen auf, die die Baumeister beantworten müssen. Beispielsweise muss die Frage nach der Raumnutzung geklärt werden, denn viele der Innenräume sind überproportional groß. Eine weitere Frage, die geklärt werden muss, ist die, was denn die vorhandene Raum- und Tragstrukturen architektonisch überhaupt zulassen. Zudem muss durch eine moderene Formensprache klargemacht werden, welche Teile dem denkmalgeschützten Bestand hinzugefügt wurden, um keine Verwirrungen entstehen zu lassen.  

Unsere Experten von STEINHILBER+WEIS Freie Architekten stellten sich dieser Aufgabe und meisterten sie mit Bravour. Wir sehen uns den konvertierten Bauernhof, von dem nun ein Teil auch gewerblich genutzt wird, einmal genauer an.

Verschneite Außenansicht

Die eindrucksvolle Größe des Komplexes wird uns auf diesem Bild, das die Außenfassade des Gebäudes zeigt, bewusst. Vor allem die riesige Eingangstür, die früher wohl einmal das Scheunentor war, sticht sofort ins Auge. Die Kombination aus Backsteinverkleidung und viel Glas schafft einen tollen Kontrast zwischen solide und transparent.

​Minimalistischer Innenraum

Von Innen betrachtet ist das Wohnhaus kein bisschen weniger imposant. Die Decken sind extrem hoch, was dem gesamten Raum Helligkeit verleiht. Der Boden ist schwarz gefliest, was Erinnerungen an den ehemaligen ebenfalls funktionalen Charakter des Gebäudes weckt. Einziges Möbelstück ist hier ein zentral plazierter rotbrauner Tisch, der dafür umso mehr ins Auge fällt.

Küche

Im Bereich der Küche erinnert eigentlich fast nichts mehr daran, dass dieses Wohnhaus einmal eine Stallscheune war. Die Decken sind in einem tiefen Rostrot gestrichen, die Arbeitsflächen aus Edelstahl. Wandhohe weiße Regale bieten mehr als genug Stauraum für alle Vorräte und Küchenutensilien.

​Wendeltreppe

Die schwarze Wendeltreppe verbindet den Wohnraum mit dem Schlafraum in der oberen Etage. Durch die spezielle Wandverkleidung entstehen spannende Blickbeziehungen: Ein Großteil der Wand ist weiß gestrichen, nur ein Teil der Decke besteht aus unverputzem Material.So wird einerseits die Höhe der Wände optisch etwas reduziert und andererseits der Blick auf die schöne Wendeltreppe gelenkt.

Schlafbereich

Der Schlafbereich unter dem alten Scheunendach ist so minimalistisch eingerichtet wie der Rest des Hauses. Die dunkelgrüne Flügeltür, die dieselbe Farbe hat wie die Bettbezüge, ist der einzige größere Farbfleck in dem ansonsten in einem hellen Weiß gehaltenen Raum. Die Betten stehen weit auseinander, um die Wirkung des geöffneten Tores nicht zu verringern.

In diesem Raum hat sich die alte Erscheinung des Scheunenhauses am stärksten erhalten: Das liegt vor allem an der Decke, die an das Innere einer Scheune erinnert, sowie an der großen Türe.

Außenbereich

Im Außenbereich setzt sich der Minimalismus der Inneneinrichtung fort. Zwei leicht gerillte Steinquader sind die einzige Dekoration dieses betonierten Außenbereiches. Ein weißer Liegestuhl, der an Sonne und Meer erinnert, wirkt in dieser sterilen Umgebung gleichzeitig inkongruent und stylish.

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