homify 360°: Eine architektonische Zeitreise in München

Claire Dove Claire Dove
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Beim Umbau eines denkmalgeschützten Hauses in München wurde eine architektonische Zeitreise gewagt. Das aus den 1830er-Jahren stammende Gebäude wurde komplett entkernt und ein moderner Zwischenbau hinzugefügt. So wie der Zwischenbau sich von der Fassade abhebt, wurde auch der Innenbereich in zwei Zonen unterteilt. Hier wurde nämlich konsequent zwischen den denkmalgeschützten und den neu entstandenen Räumen unterschieden. Während erstere vom Grundriss und der Kubatur her unverändert blieben, wurden die neuen Räume mit einem modernen Interieur im Industriestil versehen. Die ungewöhnliche Innentreppe verbindet die unterschiedlichen Bereiche und macht die architektonische Zeitreise greifbar. Für die behutsame Sanierung sowie den ausgeklügelten Umbau zeichneten unsere Experten von Peter Glöckner Architektur verantwortlich. 

Blick von außen

Auf diesem Bild blicken wir vom Garten auf das Haus. Idyllisch gelegen, wirkt es auf den ersten Blick hübsch, aber relativ unscheinbar. Einzig der neu angelegte Zwischenbau hebt sich von der traditionellen Fassade ab. Der Altbau trumpft lieber mit seinen inneren Werten auf. Denn nicht nur das durchdachte Interieur kann sich sehen lassen, für das alte Gebäude wurde zudem ein modernes Energiekonzept erarbeitet. 

Die Terrasse

Dank der Schiebetüren aus Glas öffnet sich das Gebäude auf den Garten hinaus. Die Holzlamellen des Zwischenbaus sorgen für einen stilvollen Sonnenschutz in den oberen Bereichen des Hauses und geben den Bewohnern zusätzliche Privatsphäre.

Küche und Esszimmer

Wie schön Alt und Neu zu einer Einheit verschmelzen, macht diese Aufnahme vom Innenraum deutlich. Das Ziel der Architekten war es, jeder Epoche ihre Daseinsberechtigung zu geben und die Bereiche gleichzeitig sichtbar voneinander abzugrenzen sowie stimmig miteinander zu verbinden. Daher wird der denkmalgeschützte Bereich von einem neu verlegten Holzfußboden markiert, während in allen neuen Räumen ein Bodenbelag aus Sichtbeton gewählt wurde. Während die Küche also zu dem alten Teil des Gebäudes gehört, wurde das Esszimmer neu konzipiert. Trotz der zeitlichen und gestalterischen Unterschiede zwischen den beiden Zonen entsteht ein harmonisches Gesamtbild, welches zu einer spannenden Zeitreise einlädt.

Küche im Industriestil

In der umgestalteten Küche wurde ganz auf Holz gesetzt. Dank einiger kühler Elemente – wie den Leuchten über der Arbeitsplatte – wird dem natürlichen Baustoff ein moderner Gegenpart gegeben. Die Küchenutensilien hängen von der Leuchte herab. Insgesamt entsteht so ein Kochbereich im angesagten Industriestil, der sich trotzdem viel seines historischen Charmes bewahrt hat.

Stilgebende Details

Die Küchenarmatur sowie die Gaskochstellen wurden als Sonderkonstruktionen für die Bauherren angefertigt. Die schnörkellose, besondere Formgebung in Kombination mit den glänzenden, kühlen Materialien führt den Industriestil bis auf die Detailebene fort und lässt die Küche individuell wirken.

Bad und Schlafbereich

Das Badezimmer wurde im neuen Zwischenbau angelegt und extrem offen gestaltet. Auch hier findet sich der Boden aus Sichtbeton wieder, der die modernen Bereiche signalisiert. Eine schwarze Badewanne führt den Bodenbelag scheinbar nahtlos fort. Direkt an das Badezimmer schließt der Schlafbereich an, welcher sich im historischen Teil des Gebäudes befindet. Ausgefallene Möbel oder eine aufwendige Dekoration sucht man hier vergebens: Im Schlafzimmer wurde ganz auf Purismus gesetzt, um einen cleanen Look zu erzielen. 

Die Anbindung des Schlafzimmers an das Bad mag auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich wirken, doch ist eigentlich sehr praktisch. Denn so kann man sich nach einem entspannenden Bad ungestört umziehen und ins kuschelige Bett legen.

Waschtisch aus Beton

Im Badezimmer wurde zusätzlich ein Waschtisch aus Beton installiert. Die Armaturen wurden direkt in den großzügigen Spiegel eingefügt, um einen schnörkellosen, modernen Gesamteffekt zu erzielen. 

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Das Verbindungsglied

Um das Konzept der architektonischen Zeitreise noch nachvollziehbarer zu machen, wurde für die Innentreppe ein ganz besonderes gestalterisches Konzept erarbeitet. Die Treppe wurde so gestaltet, dass der Lauf der Zeit anhand des Treppengeländers fühl- und sichtbar wird. 

Das alte Treppengeländer im Erdgeschoss wurde restauriert, doch in den oberen Geschossen war es nicht mehr zu retten. Daher schließt nun ein modernes Geländer direkt an das historische an. Um die Verläufe klar herauszuarbeiten, wurden immer undeutlicher werdene Ausfräsungen in dem neuen Material vorgenommen, bis das Geländer in eine kompakte, geschlossene Form übergeht. So wurde nicht nur das Problem der Treppenrestauration gelöst, sondern auch das Konzept der architektonischen Zeitreise, die dieses Gebäude vollzieht, anschaulich gemacht.

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